Читать книгу Wintertauber Tod. Ein Tanner-Kriminalroman онлайн

62 страница из 111

Außer sich vor Wut blickte Michel in die Runde.

Habe ich nicht laut und deutlich verboten, über diesen Fall zu sprechen? Das totale Informationsverbot habe ich verhängt, absolute Plaudersperre. Und? Gilt mein Wort nichts mehr? Was haben wir jetzt? Den größten Informationsgau aller Zeiten. Da, seht euch die Überschrift an!

Michel pfefferte die Zeitung quer durch den Raum.

Wisst ihr, was jetzt passiert? Die Presse wird die nächsten Tage das Dorf belagern und die Bewohner fest im Griff haben. Anständige Polizeiarbeit können wir sowas von vergessen, das glaubt ihr gar nicht. Wenn das Interesse dann nachgelassen hat, wird man das Dorf fallen lassen wie eine heiße Kartoffel. Die Spuren werden zertrampelt sein, und vor lauter falschen Behauptungen rachsüchtiger Dorfbewohner und durchgeknallten Theorien karrieregeiler Journalisten wird die Wahrheit sich verflüchtigt haben wie das Tröpfchen edler Duftstoffessenz in einem Schweinestall.

Dieser etwas unglückliche Vergleich wollte erst einmal verdaut werden, weswegen die verdatterten Zuhörer mit Verspätung feststellten, dass Michel, der Wütende, verstummt war. Die plötzliche Stille war fast beängstigender als sein Herumbrüllen. Alle Blicke galten nur ihm.

Правообладателям