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PS I: Aus dem fernen Afrika schickt Pater Hildebrand Meienberg osb, Missionar – zur Oktroyierung des Namens Hildebrand vgl. «Wach auf du schönes Vögelein» – einen Brief bzw. ein Hildebrandslied:
«Rift Valley, Kerio-Tal, Äquator, drei Wochen nach dem Heiligen Geist und einen Tag nach der lectio disgustata über den Heiligen Vater, den Du in Deiner Schreibmaschine plattgewalzt hast. Die Magna Mater selbst, Grossackerstr. 8, 9000 St. Gallen, hat mir Dein letztes opusculum zukommen lassen. Das letzte, tatsächlich!
Als einer, der mit Dir den einen und gleichen Bauch geteilt hat (wie man in Afrika so ungeniert sagt, namlich tumbo moja), allerdings zehn Jahre früher, denn zwei sottigi gleichzeitig hätte die Mutter nicht geschafft, möchte ich Dir meine Meinung sagen, sine ira et studio, einfach so. Journalisten schreiben ja nur, weil man sie liest und kommentiert.
Dass man zum Schweizer Besuch des Papstes von Dir keinen theologischen Kommentar erwarten musste, war zum vornherein klar. Aber hätten wir nicht auch hoffen dürfen, dass Du mit mehr Fairness und weniger zynisch und sarkastisch hinter Deine Arbeit gegangen wärest? Hätte Dich dieser Besuch nicht jucken müssen, kritisch und positiv, ernsthaft und humorvoll, listig und lustig, mit (vielleicht versteckter) Sympathie Deinen Kommentar zu geben? Einfach mehr Honig und weniger Essig. Dann hättest Du nicht nur die linken Leute, sondern auch die ein wenig mehr rechts stehenden Christen auf Deiner Seite (denn für die schreibst Du doch Komplet-Psalmen auf Latein). Leute, die mit Dir sachlich oft einig gehen würden, die Dich aber nicht ernst nehmen, wenn es Dir an mâze fehlt. Eben Walther von der Vogelweide.