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– Dann ist es vielleicht, um dich zu reizen.

Und die staubige Soutane wurde abermals vom Lachen geschüttelt.

*

Die Hochzeit wurde auf den letzten Tag im Juli festgesetzt. Am Morgen des zehnten war vor der Predigt das Eheversprechen erstmals bekannt gegeben worden.

Nach dem Gottesdienst hatten sich die beiden Verlobten unter die Lärchen gesetzt. «Wie gut der Wald riecht!», murmelte Flavie. Germain antwortete: «Gewiss, aber dein Geruch ist mir noch lieber.» Er beugte sich schnuppernd über sie und biss sie ein klein wenig in die Wange, nur um ihr Angst zu machen. Dann erfasste er ihre Lippen. Sie machte sich frei, einen winzigen Tropfen Blut im Mundwinkel. Da schob er den Haarknoten zurück und biss sie in den Nacken. Sie liess ihn gewähren, aber er konnte nicht sehen, wie sich der Blick des Mädchens verdunkelte.

Plötzlich überkam ihn wieder die Freude:

– Flavie, rief er, Flavie, du bist meine Frau!

– Noch nicht.

– Wir sind jetzt zusammen verkündet, du kannst nicht mehr zurück.

Und vor Begeisterung drückte er sie auf den braunen Teppich der Lärchennadeln nieder. Wütend schnellte sie auf. Sie ist kräftiger, als ich gemeint habe, dachte er und war stolz auf sie.

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