Читать книгу Giacometti hinkt. Fünf Wegstrecken, drei Zwischenhalte. Erzählungen онлайн

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Oh du meine Güte, verzeihen Sie meine Zudringlichkeit.

Nun drängt sich der Junge vor und schaut Helen herausfordernd an. Die grosse Tasche hat er im Rinnstein de­poniert.

Schön, dass du deiner Mutter hilfst, sagt Helen etwas tapsig.

Das ist nicht unser Kind, wir wüssten selber gern, wer er ist. Er spricht kein Wort, er hat sich bei uns eingenistet. Er haust in unserm Keller.

Also, wirklich, das ist ja, also eine Überraschung.

Falls, falls ich Ihnen behilflich sein kann. Helen stutzt, sie fühlt sich dermassen ohnmächtig, dass sie zu stottern beginnt.

Wir sind bereits daran, herauszufinden, wer er ist. Bevor Helen antworten kann, gehen die Eritreerinnen weiter. Ihre Geste ist eindeutig, sie heisst Ablehnung. Der Junge schleppt die Tasche, in dem Helen die Militärschuhe vermutet, knapp hinter ihnen her.

Die folgenden Wochen verfliegen im Nu, am Feierabend sinniert Helen über den Dokumenten und Formularen, die sie von der Geschäftsstelle des Schweizerischen Roten Kreuzes angefordert hat. Einen Universitätsabschluss kann sie vorweisen, ein Lizentiat in Romanistik, aber ge­nügen ihre Sprachkenntnisse?

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