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Andere konnten die Siegerehrung nicht mehr im Vollbesitz ihrer körperlichen Kräfte entgegennehmen. H. Schmid, Beisitzer oder Beilieger von J. Martial in der Seitenwagenklasse, ein Gespann aus Zwitserland, wie dem Programm zu entnehmen ist, Start 16.15 Uhr am Samstag, vierzehn Runden auf Yamaha, hundertacht Kilometer in knapp dreiviertel Stunden, hat durchgehalten bis zur letzten Runde, hat den ersten Rang gemacht mit seinem Partner, musste, weil anscheinend in den Zustand der tiefsten Erschöpfung gefallen, unter den Klängen von TRITTST IM MORGENROT DAHER direkt vor der Zieltribüne in einen Krankenwagen versorgt und ins Ziekenhuis geschafft werden. Sein Zustand wurde als befriedigend angegeben. Schmids Müdigkeit sei derart gewesen, hiess es, dass er sofort nach dem Ausrollen vom Seitenwagen auf den Zement fiel wie tot, aber glücklich. SEH ICH DICH IM STRAHLENMEER.

Einen andern konnte man treffen, der lag nach dem Rennen zusammengekrümmt und japsend im Gras, stand eine Stunde lang nicht mehr auf, schnappte nur still nach Luft und suchte Kühlung. Auch einer von den Seitenwagenfahrern, auch auf seinem Gesicht ein Reflex von Glück, nachdem der Sanitäter ihm gesagt hatte, er sei gut plaziert. Seitenwagenfahren stellt besondere Ansprüche. Auf den geraden Strecken liegen die Beifahrer bäuchlings ausgestreckt auf ihrem länglichen Gefährt, die Füsse ragen hinten über den Rand hinaus, Fussspitzen wenige Zentimeter über der Piste, sieht aus wie ein rasender Sarg. In den Kurven wird gekniet und beidseitig weit hinausgelehnt. Hosenboden wieder knapp über dem Zement, manchmal auch leicht darauf schleifend. Eine Kunst.

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