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Wild hatte Diego von Helen erzählt.

Warum schläfst du denn nicht in meinem Bett, bei mir, habe Helen ihn kürzlich gefragt. Und dazu gesagt: Eines Tages, wenn ich tot bin, wirst du meine Wärme vermissen.

Das habe ihn umgehauen. Ob man so etwas dem anderen überhaupt sagen dürfe?

Am andern Tag habe er Helen gestellt: Das darfst du nicht noch einmal zu mir sagen, habe er gesagt.

Und?

Helen habe nur mit den Schultern gezuckt, ihren immer noch schönen, festen, unter dem dünnen Pullover sommersprossigen Schultern: Das liege allein an ihm.

Als ob er, sagte Wild zu Diego, nicht schon die ganzen langen Jahre über, eigentlich, wenn er’s überlege, von Anfang an, den Augenblick herbeigefürchtet habe, an dem sie sterben könnte. Immer schon habe er vor ihr sterben wollen, und das sei etwas von dem wenigen, was sich nicht verändert habe.

Das war die Konstante, Diego: die Angst, Helen zu verlieren. Um dann mit der Schuld, oder wenn du willst: der Gewissheit zurückzubleiben, sie nicht genügend geliebt zu haben. Mit anderen Worten, sie immer nur enttäuscht zu haben. Als sei von ihm irgendwie zu wenig für sie da gewesen.

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