Читать книгу Die Steuersünder. Kriminalroman онлайн
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«Was soll das, Herr Dr. Huber?», erwiderte er endlich. «Wir haben eine Abmachung getroffen. Sie haben Ihren Teil erfüllt, ich habe meinen Teil erfüllt. Was wollen Sie eigentlich?»
«Mein Geld zurück», wiederholte der Arzt. «Auf unsere Abmachung pfeife ich. Mein Schwiegervater hat das Darlehen für das Haus im Burgund gekündigt, auf Ende des nächsten Monats. Meine Frau beansprucht eine Abfindung von über einer Million. Und mein eigener Anwalt erklärt mir, dass diese Forderung berechtigt sei. Damit ist meine Praxis ruiniert.»
Während Hubers Ausbruch dachte Matter an Sylvia. Sie hoffte auf Aussöhnung, er auf eine schnelle Scheidung ohne viel Ärger. Aber auch sie würde Forderungen stellen, sobald sie feststellte, dass sein Entschluss unabänderlich war. Von seinem Guthaben in Vaduz ahnte sie nichts. Früher hatte er ihr gerne Überraschungsgeschenke gemacht, einen Blumenstrauß, ein zartes Seidenfoulard; sie hatte es ihm mit Liebe und Fürsorge gedankt. Manchmal wunderte er sich, wo all das geblieben war. Sylvia war älter geworden, fester im Auftritt; unbemerkt hatte sie ein Eigenleben entwickelt. Und ebenso unbemerkt war sein Interesse an ihr erkaltet, ihre Spuren des Alters störten ihn jetzt ebenso wie sein eigenes Aussehen, mit dem er seit seiner Jugend haderte. An beidem ließ sich heute nichts mehr ändern.