Читать книгу Rafiki Beach Hotel онлайн
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Natürlich gibt es kein Bier. Doch der Tamarind-Juice, ein erfrischend saurer, brauner Sud, der aus den gepressten und ausgekochten Schoten des Tamarindbaumes gewonnen wird, schmeckt Mettler besser als der Anblick der braunen Brühe vermuten liess.
Ein feines Rascheln in den Blättern der Kokospalmen kündigt das Aufkommen eines Windchens an, so dass Mettler sich zu einem Spaziergang durch die Stadt entschliesst. Mettler überlässt sich, da er ohne ein bestimmtes Ziel durch die Gassen schweift, dem Menschenstrom, in dem die wenigen Touristen, einmal von ihren weissen oder oft krebsroten Köpfen abgesehen, nicht weiter auffallen und ihn auch nicht interessieren.
Die Frauen Lamus flattern in ihren schwarzen Buibuis in die Häuser, die Gassen gehören immer mehr den Männern, die in ihren bodenlangen, weissen Kleidern, ein gesticktes Mützchen auf dem Kopf, vor den Moscheen sitzen, miteinander plaudern oder, echte Muftis, ihre Koransuren vor sich hinplappern. Andere sind mit einer Arbeit beschäftigt. Sie schieben einen Karren durch die engen Gassen, balancieren aufgetürmte Waren durch die Menge oder gehören zu einem der vielen Läden und Handwerksbetriebe, in denen, jetzt, da die Hitze das Tages nachlässt, fleissig gearbeitet wird. Geschickte Schneider fertigen aus bunten Tüchern Hosen und Blusen an, der Duft frischer Samozas vermischt sich mit dem Seifenangebot eines Krämers, Staub und Hobelspäne einer Schreinerei fliegen auf die Strasse, in der die für Lamu typischen Betten, Stühle und Truhen hergestellt werden; vis-à-vis wird Stroh zu Körben und Matten geflochten, und bevor wieder ein Stoff-Tücher-Sisaltaschengeschäft mit Spiegeln und Neonlicht in die Tiefen seiner Räume lockt, kommt vielleicht eine Teestube, ein Buchladen oder ein Kino, von dem man nicht weiss, ob es nicht doch nur ein Coiffeur ist, der mit alten Filmplakate seinen Laden ausschmückt.