Читать книгу Das Gesetz des Wassers. Ein Tanner-Kriminalroman онлайн
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Warum er das Treffen mit Michiko beinahe vergessen hat, ist ihm schleierhaft. Die ganze Zeit hat es ihn beschäftigt, nur in den letzten paar Stunden war der Gedanke an diese Verabredung wie ausradiert gewesen. Er findet keine Erklärung für diesen Vorgang. Und das beunruhigt ihn.
Nachdem Bruckner das Auto bei der nächsten Gelegenheit gewendet hat, redet sein Freund nur noch über Belangloses. Anekdoten von ehemaligen Schulkollegen und deren beruflicher Entwicklung, über die er ziemlich gut Bescheid weiß. Das schöne Schweigen ist anscheinend nicht mehr möglich und Tanner fühlt sich außerstand, seinem Freund von Elsies Zustand zu erzählen. Es wird sicher eine andere Gelegenheit geben. Bruckner lässt sich nichts anmerken und plaudert munter drauflos. Er lässt Tanner irgendwo in der Nähe der Innenstadt aussteigen. Obwohl Tanner schon zwanzig Minuten zu spät ist, will er die letzten Schritte zu Fuß gehen. Bruckner soll nicht denken, er habe beim Theaterbrunnen ein Rendezvous. Denn der Ort, wo Michiko ihn hinbestellt hat, ist wirklich einer der beliebten Treffpunkte für Liebespaare. Zumindest war es früher so. Sie verabschieden sich etwas steif und förmlich. Trotzdem haben beide das Gefühl, dass der unterbrochene Kontakt wieder geknüpft ist und dass man sich in Zukunft öfter sehen wird. Unter welchen Umständen das sein wird, kann sich noch keiner der beiden vorstellen.