Читать книгу Das Gesetz des Wassers. Ein Tanner-Kriminalroman онлайн
81 страница из 162
SECHS
Zwanzig Minuten nach zwölf ist der Platz um den Brunnen bereits großräumig abgesperrt. Laut Protokoll meldete sich exakt um Mitternacht bei der Hauptwache der Polizei ein anonymer Anrufer, der stammelnd von einem Toten im Brunnen mit den komischen Maschinen berichtete. Danach habe er sofort das Gespräch beendet. Der Mann habe das Stadtidiom mit einem starken Akzent gesprochen. Bei der Polizei wusste man natürlich sofort, um welchen Brunnen es sich handelte.
An diesem Abend hat Hauptkommissar Schmid von der Mordkommission Dienst. Er ist ein Mann um die sechzig. Mit dürrem und schlaksigem Körper. Seine schütteren Strähnen sind sorgfältig nach rechts gekämmt und mit einer Spur zu viel Gel an die Kopfhaut geklebt. Schmid ist Pessimist. Wer ihn kennt, weiß es aus Erfahrung. Man braucht ihn allerdings nicht erst zu kennen, um es zu wissen. Seine ganze Körperhaltung drückt tiefen Pessimismus aus. Wer in seine Augen blickt, sieht nur Skepsis, Misstrauen und einen bestimmten Ausdruck von beleidigter Trauer.