Читать книгу Das Gesetz des Wassers. Ein Tanner-Kriminalroman онлайн

83 страница из 162

Eine Minute vor Mitternacht gab er seinen Mitarbeitern das Zeichen für den Aufbruch in die Polizeikantine. Es war Zeit für das »Mittagessen« der Nachtschicht. Und genau in dem Moment, wo sich alle von ihren Stühlen erhoben, auf denen man von der Tageshitze noch in der Nacht festklebte, klingelte das Telefon.

Die nackte Frauenleiche liegt mitten im Brunnenbecken. Da die Maschinen und Objekte nachts abgestellt werden, ist das Wasser still und schwarz. Am Rande des Beckens hat ein Polizist zwar bereits Scheinwerfer auf Stativen bereitgestellt, aber noch ist der Strom nicht eingeschaltet. Man kann ohne Licht nicht genau sehen, ob der hellhäutige Körper im Wasser schwimmt oder auf dem flachen Bassinboden aufliegt.

Hauptkommissar Schmid sitzt zusammengesunken auf einer der Bänke, die in der Nähe des Brunnens aufgestellt sind. Er ist sichtlich verärgert. Um nicht zu sagen: stinksauer. Aber nicht wegen der Leiche. Er findet es eine zum Himmel schreiende Ungerechtigkeit. Seine neueste Salatkreation verdorrt und hier in der Stadt läuft den lieben langen Tag das Wasser in unzählige Brunnen. Allein mit dem Wasser, das jetzt das große stille Becken füllt, könnte er seinen Garten drei Wochen lang bewässern.

Правообладателям