Читать книгу Unter Schweizer Schutz. Die Rettungsaktion von Carl Lutz während des Zweiten Weltkriegs in Budapest - Zeitzeugen berichten онлайн

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Aus Carl Lutz’ Aufzeichnungen geht hervor, dass um die 150 Personen – Angestellte der Schweizer Gesandtschaft und Freiwillige – an dieser umfangreichen Rettungsaktion mitbeteiligt waren.10 Zu ihnen gehörten Carl Lutz’ engste Vertraute, seine Ehefrau Gertrud Lutz-Fankhauser (1911–1995), die Schweizer Landsleute Harald Feller (1913–2003), Ernst Vonrufs (1906–1972), Peter Zürcher (1914–1975) sowie Miklós Krausz (1908–1985) und Mitglieder der zionistischen Jugenduntergrundbewegungen. Andere Diplomaten wie Raoul Wallenberg oder der päpstliche Nuntius Angelo Rotta folgten seinem Beispiel und stellten ebenfalls zahlreiche Schutzbriefe, Pässe und Zertifikate für die Menschen in Not aus. Aufgrund ihres Umfangs und ihrer minutiösen Durchführung jedoch darf die risikoreiche Operation von Lutz, die er «ohne einen administrativen Apparat, ohne finanzielle Mittel und ohne amtlichen Auftrag»11 ausführte, als die grösste und erfolgreichste zivile Rettungsmission des Zweiten Weltkriegs betrachtet werden.12 Um das Überleben der jüdischen Bevölkerung, die in akuter Lebensgefahr war, zu sichern, setzte sich Carl Lutz über Konventionen und Vorschriften hinweg, indem er die Menschenrechte und den Grundsatz der Unantastbarkeit des menschlichen Lebens über das damals geltende Unrecht stellte. Mehr als 70 Jahre später dient Carl Lutz’ Rettungsaktion noch immer als musterhaftes Beispiel humanitärer Diplomatie in Konfliktgebieten.

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