Читать книгу Chefarzt Dr. Norden Box 9 – Arztroman. E-Book 1151-1155 онлайн

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Gegen das Licht sah er aus wie ein Scherenschnitt. Ein alter Mann, der den Griff aus dem Rollkoffer zog.

»Ich habe so oft geredet. Jetzt kann ich nicht mehr.« Eric wandte sich ab. Der Koffer polterte hinter ihm her.

»Aber wo willst du denn hin?«

»Keine Ahnung.« Er drückte die Klinke herunter. »Ich melde mich.«

*

Nach dem Streit mit seinem Bruder war Milan Aydin die Lust auf Gesellschaft vergangen. Eine seltsame Melancholie machte sich in ihm breit. Vielleicht war es wirklich an der Zeit, mit den Frauengeschichten aufzuhören. Einen Baum zu pflanzen, ein Haus zu bauen, einen Sohn – ach nein, lieber eine Tochter – zu zeugen. Es musste ja nicht gleich an diesem Abend, in dieser Woche sein.

Den Rest des Tages vergrub er sich in seiner Arbeit und tauchte erst wieder auf, als ihm kein guter Grund mehr einfiel, noch länger in der Klinik zu bleiben.

»Der Chef könnte ruhig nachts ein paar Operationen ansetzen. Da hat man wenigstens seine Ruhe«, murrte er auf dem Weg nach draußen.

Um diese Uhrzeit waren die Schiebetüren verschlossen. Milan Aydin musste auf einen kleinen Seiteneingang ausweichen. Kühle Luft schlug ihm entgegen. Er blieb einen Moment stehen. Betrachtete die nackten Bäume und Sträucher, bloßgestellt vom Licht der Straßenlaterne. Was für ein deprimierender Anblick! Milan schob an. Verließ den Lichtkegel. Der Kies knirschte unter den Rädern. Warum hatte er an diesem Morgen nicht den Wagen genommen? Manchmal verstand er sich selbst nicht. Doch nun nützte alles Hadern nichts. Wenn er die Nacht in seinem kuscheligen Bett verbringen wollte, musste er in den sauren Apfel beißen und schieben.

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