Читать книгу Der Lockruf des Weißen Adlers. Erinnerungen an ein früheres Leben онлайн

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„Ganz einfach so? Als ob nichts gewesen wäre?“

Ich nickte automatisch, ohne zu bedenken, dass wir ja nicht skypten und sie mich nicht sehen konnte. „Ja“, beeilte ich mich zu sagen.

„Hm. Das ist aber gar nicht so einfach, weißt du …?“

Ich begann zu schwitzen. „Ähm – also … wenn du inzwischen schon ‘nen andren hast, also … das würd ich natürlich …“ Ich begann zu faseln.

„Nein – hab ich nicht.“ Und dann, etwas verletzt: „Ich hab die Zwischenzeit genutzt und eine Ausbildung zur Erzieherin angefangen!“

„Erzieherin?“

„Ein altmodischeres Wort dafür ist Kindergärtnerin!“

„Ah ja?“

Jetzt nur keinen Fehler machen. Das Reizwort „Kinder“ stand wieder im Raum … damals für mich ja der Hinderungsgrund, unsere Beziehung fortzusetzen: ihr Kinderwunsch, ihre ganze kinderliebe Art … sie war der reinste Kindernarr, ich damals hingegen nicht. Inzwischen sah ich vieles anders, war bereit, auf sie zuzugehen.

„Ja – das ist doch toll – ich weiß ja, wie sehr du – wie viel das Thema für dich bedeutet … “

Sie wirkte ratlos am anderen Ende der Leitung, konnte ja nicht wissen, ob das nur reine Lippenbekenntnisse waren oder ich inzwischen meine Einstellung zu dem Thema geändert hatte. Meine Einstellung zum Leben selbst. Als Ausweich-Reaktion, wie mir schien, fragte sie daher, ehe die Pause am Hörer peinlich lang wurde: „Und du? Was hast du so gemacht?“

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