Читать книгу Spiritualität als Lebenskompass. Ausweg aus Orientierungslosigkeit und Verlust des Ichs онлайн
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Zuweilen spürt unsere fremdbestimmte Seele, oder auch unser gelegentlich erwachendes Unterbewusstsein, dass wir eine wesentliche Dimension des Lebens verloren haben – eine Dimension, die nicht nur aus materialistischem Denken und Fühlen bestand, sondern in der Ethik, Moral, gesunde Werte und Empathie noch einen wichtigen Platz hatten. Diese Dimension mündete oft in die Spiritualität oder wurde von ihr getragen. Wir wussten einmal fast instinktiv, dass es etwas gibt, was größer ist als unser Leben – und dieses Gefühl, diese innere Überzeugung diente uns als Kompass, um Gut von Böse zu unterscheiden. Wir bemühten uns, »richtig« zu handeln. Dieser Lebenskompass wurde uns jedoch zu dem Zeitpunkt genommen, als uns ein rein materialistisches Bild von der Natur vermittelt wurde und wir begannen, einem falsch verstandenen Säkularismus zu frönen, von dem wir inzwischen überzeugt sind: Religion und Spiritualität gelten als irrational. Nach den hypnotisierenden Vorstellungen des Kapitalismus unterliegt das Leben nur noch dem Materiellen (um das in unsere Köpfe zu bringen, setzen Werbung und Politik offen hypnotische Techniken ein). Kurz, wir haben der Spiritualität den Rücken gekehrt, und Moral und teilweise auch die Ethik sind weitgehend zu obsoleten Konzepten geworden.