Читать книгу Der systemische Lehrer. Ressourcen nutzen, Lösungen finden онлайн

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Deshalb ist es stets spannend, sogenannte zirkuläre Fragen zu stellen: »Wie erklärt sich deine Sitznachbarin (Mutter, die Klassenlehrerin) dein Problem in Mathematik?« (Dyadische Frage) oder: »Was würde die Klassenbeste zu deinem Freund sagen, wie du dich erfolgreich auf die Klausuren vorbereiten könntest?« (Triadische Frage). Das Ziel verschiedener Fragtypen ist es, die bisherigen Erklärungen des Schülers zu verwässern und Unterschiede aufzudecken, welche neue Möglichkeiten eröffnen. Dabei nehme ich als Berater die Haltung ein, dass das Verhalten anderer nicht linear beeinflusst werden kann.

Eine weitere Besonderheit des systemischen Ansatzes ist es, dem Schüler keine sogenannte konsistente Persönlichkeit zuzuschreiben, sondern ihn ebenfalls als System wahrzunehmen, das aus verschiedenen Persönlichkeitsanteilen besteht. Derzeit hat vielleicht der Anteil, welcher der Situation lieber entfliehen möchte, den größten Einfluss in seinem Inneren Team, während andere Teile überhört werden, wie der optimistische Teil oder der fleißige Anteil, welcher bereit ist, der Situation mit einem gewissen Zeitaufwand zu begegnen. Solange jedoch ein fliehender oder ängstlicher Anteil im Inneren Team tonangebend ist, verharrt der Schüler in seinem »Tunnelblick« (Problemtrance), sodass er sich genauso hilflos fühlt wie damals als Sechsjähriger (Altersregression), als er immer noch nicht Fahrradfahren konnte.

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