Читать книгу Du bist schön. Entdecke deine Einzigartigkeit онлайн

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Aus Sorge darüber, dass die charakterlichen, inneren Werte einer Person Schaden nehmen könnten, haben seit Generationen immer wieder Menschen die äußere Schönheit vernachlässigt oder gar gering geachtet. Dieses Phänomen findet sich in den unterschiedlichsten gesellschaftlichen, politischen und religiösen Kreisen bis zum heutigen Tag.

Mir persönlich ist dies zum ersten Mal Ende der 1980er-Jahre bei den damaligen Alternativen aufgefallen. Für die Gründungsmitglieder der späteren Partei DIE GRÜNEN hat es zur damaligen politischen Überzeugung dazugehört, sich mit weiten Leinenhosen, am besten mit Latz, dazu selbst gestrickte Wollpullover und natürlich Birkenstock-Schlappen zu kleiden. Der Kleidungsstil hat demonstriert: Wir möchten die Welt retten, setzen uns für die Natur und Erhaltung der Schöpfung ein, wir sind gegen alles Künstliche und verwenden aus diesem Grund definitiv keinen Lippenstift oder gar Nagellack.

Ungefähr zur selben Zeit habe ich einen ähnlichen Kleidungsstil bei einer anderen Gruppe wahrgenommen. Wir Dorfjugendlichen nannten sie »die Frommen«. Und mal ganz ehrlich: So wollte ich nicht aussehen! Ich fand diese Leute einfach altmodisch und weltfremd. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich keine Ahnung von Gottes Meinung zum Thema Schönheit hatte. Ich habe weder sein Wort gelesen noch kannte ich ihn persönlich, insofern interessierte ich mich zu diesem Zeitpunkt auch nicht für die Frage, ob Gott von mir verlangen könnte, dass ich mich so, in meinen Augen uncool, zu kleiden habe. Damals habe ich lediglich beobachtet und für mich beschlossen, dass das noch ein Grund mehr ist, nicht »so ein Christ« werden zu wollen. Ich bin traditionell evangelisch aufgewachsen und in meiner Vorstellung war Gott bunt und schön. Was sollte er an modischen Dingen nicht mögen? Ich wollte mich ausprobieren, einen Minirock anziehen, Make-up benutzen und nicht mit einem wadenlangen Rock und einer hochgeschlossenen Bluse herumlaufen. Zum Glück durfte ich später erkennen, dass Gott nicht nur für Schönheit, sondern sogar selbst der Erfinder von vollkommener Schönheit ist.

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