Читать книгу Die Bewohner von Plédos онлайн

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„Könnte es nicht sein, dass unvollkommene Geschöpfe genau solche Könige bekommen, die zu ihnen passen?“

„Wir werden nicht gewählt“, verteidigte sich Traula. „Demokratie funktioniert nicht. Das Volk kann nicht lehren, es muss belehrt werden. Und darum sind wir da. Die Nachfolge erfolgt durch Erbrecht. Zu diesem Zwecke paart sich jede Königin einmal im Leben mit einem der klügsten und kräftigsten Kyruppenmänner unserer Wahl. Wir kennen natürlich genau die Bedingungen, unter denen ein Mädchen gezeugt werden wird, und richten uns streng nach denselben. Selbst wenn das einmal schief gehen sollte und ein Junge geboren wird, ist das nicht weiter schlimm, und wir werden es auf eine weitere Paarung ankommen lassen. Die als Nebenprodukte erzeugten Jungen werden freilich eine besondere Erziehung am königlichen Hof genießen und später in ausgezeichnete Ämter eingesetzt.“

„Wie kommt es, dass ihr so versessen auf Petersilie seid?“, fragte der kleine Idan weiter.

„Wir sind nicht versessen auf Petersilie“, erwiderte Traula entrüstet. „Nie kämen wir auf den Gedanken, sie zu verspeisen. Vielmehr ist es der überaus wundersame Geruch dieser Pflanze, der uns zu Kunst und Wissenschaft inspiriert. Aber dafür seid ihr Menschen gänzlich unzugänglich.“ Weiter sagte die Königin nichts, und sie sprachen während des ganzen Spazierganges kein Wort mehr.

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