Читать книгу Love or Lie. Alles für dich онлайн

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»Da drin ist noch zu viel los. Einen Augenblick Geduld bitte«, erklärt er. Svea beugt sich zu mir vor.

»Sie werden jetzt Bilder von dir machen, damit sie eine vorläufige Sedcard zusammenstellen können. Aber ich nehme mal an, dass du das weißt.« Ich schüttele den Kopf. Woher soll ich das auch wissen, für gewöhnlich gehe ich nicht auf Castings. Der Security Guard reicht mir einen Zettel mit einer Nummer und einem Passwort, den ich in meine Hosentasche schiebe. Als er mich hindurchwinkt, gibt mir Svea einen Klaps auf den Hintern, der mich wohl ermutigen soll.

Der Raum, der sonst nur für Konferenzen genutzt wird, ist zu einem Fotostudio umfunktioniert worden. Drei Leinwände sind in den Ecken aufgebaut und werden mit je zwei Softboxen ausgeleuchtet. Davor posieren junge Frauen, und das geräuschvolle Klicken von Kameras sowie die gehetzten Anweisungen der Fotografen erfüllen den Raum. Überall Gesichter, die an mir vorbeisurren wie ein Schwarm geschäftiger Bienen. Eine Dunkelhaarige zeigt mehrere Posen, die ihre schlanke Figur in Szene setzen, und wirft der Kamera am Ende sogar eine Kusshand zu. Ach du Schreck. Meine Kehle ist staubtrocken. Angesichts der vielen unglaublich hübschen Frauen erscheint mir mein Vorhaben plötzlich doch nicht mehr so genial. Was habe ich mir dabei gedacht? Wahrscheinlich sehe ich aus wie ein Dodo, der in Barbies Dreamhouse gelandet ist. Wenn das hier der Cast einer Reality-TV-Show wird, dann hätte die Brünette von eben bestimmt die Rolle der Dramaqueen inne, Svea ist vielleicht die Nette, Hilfsbereite, und dann bin da ich. Mit einer geliehenen Lederjacke, einem Kaffeefleck darunter, geröteten Augen und eindeutig nicht passend geschminkt für diesen Anlass. Außerdem muss ich so bedröppelt dreinblicken, dass es auffällig ist. Jedenfalls ziehe ich immer wieder seltsame Blicke auf mich. Mir wird siedend heiß. Vielleicht bin ich die hohle Nuss. Die, die am Ende weiterkommt, weil sie den nötigen Spaßfaktor in die Sendung bringt, indem sie verstrahlt durch die Weltgeschichte rennt. O mein Gott. Das ist schon wieder typisch ich. Zuerst gar nicht nachdenken und dann merken, dass es eine Schnapsidee war. Ich weiß nicht, was mir peinlicher ist. Dass ich mich dazu herabgelassen habe, hier mitzumachen, oder der Aufzug, in dem ich hier mitmache. Ich merke, wie mir der kalte Schweiß ausbricht, und ich bin kurz davor, tatsächlich einen Rückzieher zu machen. Eyla aka Dagobert Duck hat nur das Geld gesehen und bereut diese Kurzsichtigkeit zutiefst.

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