Читать книгу Kelter Media Adventskalender 1. Kelter Media Adventskalender онлайн

298 страница из 752

»Und … und Sie haben diesen Entschluss nie bereut?«, fragte Alex.

Karin Walser zögerte einen Augenblick, dann schüttelte sie energisch den Kopf. »Nie«, stieß sie im Brustton der Überzeugung hervor, wenn auch vielleicht eine winzige Spur zu laut.

»Dann ist ja zumindest jetzt alles gut«, meinte Alex, doch auch in dieser Hinsicht konnte und wollte Karin Walser ihm nicht zustimmen.

»Nichts ist gut. Garnichts«, hielt sie dagegen. »Auch wenn ich keinerlei Angst vor der Herzoperation habe, ist mir doch klar, dass sie mich von meiner Arbeit abhalten wird. Ich werde mindestens zwei Wochen flach liegen, wenn nicht sogar länger. Und selbst nach meiner Entlassung aus der Behnisch-Klinik werde ich mit Sicherheit nicht sofort wieder mit voller Kraft arbeiten können. Ihr Onkel hat sogar irgendetwas von Reha gesagt. Und von einem Kuraufenthalt, der mir guttun würde.«

»Das kann ich mir in der Tat vorstellen«, meinte Alex. »Ein Kuraufenthalt wäre bestimmt zu empfehlen.«

Karin Walser machte eine so unwirsche Bewegung, dass sie fast ihr Wasserglas umgestoßen hätte. »Haben Sie denn gar nichts verstanden von all dem, was ich Ihnen erzählt habe?«, fuhr sie den erschrockenen Alex an. »Seit meiner Scheidung habe ich alles, aber auch wirklich alles getan, um meinem Ex-Mann zu beweisen, wie sehr ich meine Intelligenz und Begabung mit dem Gebären und Erziehen von Kindern verplempert hätte. Mittlerweile bin ich fast auf dem Gipfel meines Erfolgs angekommen und muss mich nun von einer dummen Krankheit ausbremsen lassen, die mir nichts, dir nichts meine Pläne auf Eis legt. Und mich Tag für Tag ein Stück weiter von meinem schon fast erreichten Ziel, auf das ich so hart hingearbeitet habe, fortträgt. Meine Kanzlei wird irreparablen Schaden erleiden. Die Konkurrenz schläft schließlich nicht. Mandanten werden abwandern, mit ihren neuen Anwälten genauso zufrieden sein wie mit mir …«


Правообладателям