Читать книгу Kelter Media Adventskalender 1. Kelter Media Adventskalender онлайн
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»Leider genügt es offenbar nicht, den richtigen Verdacht zu haben.« Zur großen Verwunderung seines Großvaters seufzte Danny schwer und löffelte Zucker in seinen Kaffee. »Man muss auch genügend Überzeugungskraft besitzen, um die Patienten von den nötigen Untersuchungsmaßnahmen zu überzeugen.«
Sofort wusste Johannes, worauf er hinauswollte.
»Oh, war das einer von den Menschen, die niemand anderem als sich selbst glauben?«, mutmaßte er spontan.
Danny war sichtlich erstaunt. »Du kennst dieses Phänomen?«
Der Sanatoriumsleiter lachte laut auf.
»Und ob! Das ist ein besonderer Typus Mensch, den man schon von Weitem erkennt.« Er schüttelte den Kopf, wenn er an die zahllosen Diskussionen dachte, die er im Laufe seiner Tätigkeit als Arzt mit uneinsichtigen Patienten geführt hatte. »Diese Leute muss man förmlich zu ihrem Glück zwingen.«
»Das kannst du laut sagen!« Danny freute sich über das Verständnis, das ihm von Seiten seines erfahrenen Großvaters entgegenschlug. »Ich glaube, ich habe eine halbe Stunde auf den guten Mann eingeredet, um ihn von der Notwendigkeit eines MRTs zu überzeugen. Die ganze Zeit hat er mir widersprochen und dagegengehalten, dass früher auch kein solcher Aufwand betrieben wurde. Da haben die meisten Ärzte einfach ein paar Tabletten verschrieben und gut war’s.« Er trank einen Schluck Kaffee und schob eine große Gabel voll sahniger Schokoladentorte in den Mund. Genüsslich schloss er die Augen und seufzte glücklich.