Читать книгу Kelter Media Adventskalender 1. Kelter Media Adventskalender онлайн
574 страница из 752
»Welche willst du haben?«, fragte Erik gähnend. Er schien erleichtert, dass Christina kein großes Aufsehen machte, sondern bereit war, sich ein Zimmer mit ihm zu teilen.
»Ist mir total egal.« Sie kramte bereits in ihrer Tasche, um ihr Nachthemd und die Kulturtasche herauszuholen. »Wenn du nichts dagegen hast, verschwinde ich als Erste ins Bad. Ich beeil mich auch.«
»Kein Problem.« Erik setzte sich aufs Bett und ließ sich kraftlos nach hinten fallen. »Ich kann warten.«
Christina hatte zwar versprochen, sich zu beeilen, aber aufs Duschen mochte sie trotzdem nicht verzichten. Sie hatte auf der Autobahn nicht nur im Regenwasser gekniet, sondern auch in Pfützen aus Blut und Schmutz. Eine heiße Dusche war das Mindeste, was sie tun konnte, um das von der Haut zu bekommen.
Sie schaffte es in Rekordzeit, wohlwissend, dass Erik wartete, an die Reihe zu kommen. Ihr dünnes Nachthemdchen empfand sie als etwas unpassend, aber sie hoffte, dass Erik viel zu müde war, um sich dafür zu interessieren. Trotzdem war sie nervös, als sie zurück ins Zimmer ging. Völlig umsonst, wie sich schnell herausstellte. Erik lag noch immer rücklings auf dem Bett und schlief tief und fest. Kurz überlegte sie, ihn zu wecken, damit er ins Bad konnte, doch dann entschied sie sich dagegen. Warum sollte sie ihn um seinen Schlaf bringen? Sie störte sich nicht daran, dass er in voller Montur neben ihr auf dem Bett lag und ihm war das mit Sicherheit egal. Also ließ sie ihn in Ruhe, deckte ihn zu und stieg dann auch ins Bett. Eine Weile lag sie einfach nur da und betrachtete ihn. So friedlich, wie er schlief, sah man ihm nicht mehr an, dass dunkle Schatten sein Dasein begleiteten. Die tiefe Sorgenfalte, die sich oft auf seiner Stirn festsetzte, hatte der Schlaf weggewischt. Nichts schien ihn zu belasten. Und plötzlich gab es nichts, was sie sich mehr für ihn wünschte als ein Leben ohne Kummer oder Trauer.