Читать книгу Kelter Media Adventskalender 1. Kelter Media Adventskalender онлайн
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Annika Berthold war sauer, weil sie an diesem Samstagabend hatte einspringen müssen.
Ihr Chef kannte da kein Pardon, obwohl sie versucht hatte, ihm klarzumachen, wie wichtig es für sie war, an diesem Samstag endlich mal frei zu haben. Sie war jetzt drei Wochen lang hintereinander eingesprungen, weil Ricky, dieser faule Sack, jedes Mal eine andere Ausrede parat gehabt hatte. Zuerst konnte er nicht laufen, dann hatte er die Grippe gehabt, dann war sein Opa gestorben …
Außerdem hatte sie mit Marco zusammen Dienst, der ein Oberlangweiler war. Mit anderen konnte man sich wenigstens unterhalten, wenn an der Tankstelle nichts los war, aber Marco war immer beschäftigt. Er wollte sich beim Chef unentbehrlich machen, das war ihr schon klar.
Als der Motorradfahrer reinkam, fand sie es komisch, dass er einen Helm trug, der sein Gesicht völlig verdeckte – und dass er ihn geschlossen ließ. Im nächsten Moment wusste sie, dass er nichts Gutes im Schilde führte: Er hatte nämlich eine Waffe in der Hand und machte eine unmissverständliche Handbewegung in Richtung Kasse, ohne ein Wort zu sagen. Sie fühlte sich plötzlich so steif, dass sie sicher war, keinen Schritt gehen zu können, und sie hätte sich gern nach Marco umgesehen, aber wenn man den brauchte, war er natürlich nicht zu finden. Wahrscheinlich räumte er mal wieder das Lager auf, um den Chef morgen darauf hinzuweisen, was dort wieder für ein Chaos geherrscht hatte, so dass er sich dringend darum hatte kümmern müssen.