Читать книгу Katharina die Große. Legitimation durch Reform und Expansion онлайн

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Katharina als Herrscherin ist hierbei im europäischen Vergleich zu sehen. Nicht selten wird sie als typische Vertreterin des viel diskutierten aufgeklärten Absolutismus gesehen und hier etwa mit Friedrich II. und Joseph II. oder aber dessen Mutter Maria Theresia verglichen.2 Zwar wissen wir heute, dass der Anspruch, absolut zu herrschen, in weiten Teilen bloßer Anspruch blieb, denn weder konnten die Herrscherinnen und Herrscher in der Fläche auf ihre ganz unterschiedlich verfassten Untertanenschaften zugreifen, noch konnten sie dies ohne die Herstellung eines Konsenses mit den Eliten tun, der immer wieder ausgehandelt werden musste; doch schon die Formulierung des Anspruchs und dessen Akzeptanz im zeitgenössischen Diskurs waren politikrelevant.3 Insofern diente (höfische) Repräsentation immer auch der kommunikativen Untermauerung eines herrscherlichen Anspruches.

Die Unterschiede zwischen den europäischen Herrscherinnen und Herrschern lagen in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts in den repräsentativen und kommunikativen Strategien und in den Ressourcen, die hierfür zu Gebote standen. Katharinas Handeln hier im Vergleich darzustellen, ist deshalb interessant, weil sie anders als etwa Maria Theresia auch eine ›kommunikative Expansion‹ betrieb, indem sie sich mit ihren Briefen und Werken in die République des Lettres Europas einzuschreiben suchte.4

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