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Mar Musa

Mein letzter Ausflug in Syrien führte mich zum Wüstenkloster Mar Musa. Ich brach am späten Vormittag von Asis’ Wohnung auf.

Drei Stunden ging es mit einem Minibus Richtung Norden, von dort aus waren es noch mal fünfzehn Kilometer durch die Wüste. Ein Taxifahrer drängte sich auf, aber ich wollte lieber laufen.

Eine knappe Stunde wanderte ich, als wenige Meter vor mir ein Motorrad hielt.

»Wo willst du hin?«, rief mir der Fahrer auf Arabisch zu. Ein zweiter Mann saß hinter ihm.

»Nach Mar Musa!«, antwortete ich ihm. Sie fuhren ein sehr altes Motorrad.

»In Ordnung. Steig auf!«

Ich war mir nicht ganz sicher, ob ich ihn ernst nehmen konnte, sie hatten ja zu zweit schon kaum Platz.

»Wie?!«, fragte ich und zeigte hinten auf das winzige freie Stück Sattel. »Da drauf?!«

»Ja, ja!« Er bewegte einladend die Hand. »Komm schon!«

Beide rückten noch weiter nach vorn, und ehe ich mich versah, saß ich mit auf der Maschine – barfuß, in der einen Hand die Gitarre, mit der anderen klammerte ich mich an meinen Vordermann. Kurve für Kurve führte uns die einspurige Teerstraße bergauf und bergab durch karge Steinwüstenlandschaften; für jeden Motorradfreak wäre es ein Hochgenuss gewesen, doch für mich wurde die Fahrt wohl zu den nervenaufreibendsten zehn Minuten meiner Reise.

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