Читать книгу Pellegrina. Eine italienische Radsportwallfahrt онлайн

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Bartali hat später nie darüber gesprochen, was er im Zweiten Weltkrieg getan hat. Er wollte lieber mit seinen sportlichen Leistungen in Erinnerung bleiben – auf die war er nämlich wirklich stolz. Als Held betrachtete er sich selbst nicht. »Die echte Helden, das sind andere: diejenigen, die in ihren Seelen, in ihren Herzen, in ihrem Geist und in ihren Gedanken für die Menschen, die ihnen nahestanden, gelitten haben. Ich bin nur ein Radrennfahrer.«

Im September 2013 wurde Gino Bartali zum Gerechten unter den Völkern erklärt, ein Ehrentitel, der vom Staat Israel verliehen wird, und zwar an Nicht-Juden, die im Zweiten Weltkrieg Juden geholfen haben, unterzutauchen, zu entkommen und zu überleben. Im Mai 2006 wurde Bartali zudem vom damaligen italienischen Staatspräsidenten Carlo Azeglio Ciampi posthum eine goldene Medaille verliehen. Nicht zuletzt dank Bartali und seines Legnano-Rads wurden 1943 und 1944 insgesamt achthundert Juden vor der Verfolgung bewahrt. Ein Jahr nach dem Krieg und zehn Jahre nach seinem ersten Sieg von 1936 gewann Bartali schließlich zum dritten Mal den Giro d’Italia.

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