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Unter den Neuankömmlingen ist auch die erst 18-jährige Elisabeth Oberbüchler aus St. Johann im Pongau. Mit acht Geschwistern wächst sie auf einem Bergbauernhof auf. Sie ist von Kindheit an nach dem evangelischen Glauben aufgezogen worden und mit der Bibel bestens vertraut. Als am 20. Juli 1731 in St. Johann eine Kommission mit dem Hofkanzler Cristani von Rall auftaucht, bekennen sich allein in diesem Pongauer Ort 2700 Menschen zum Lutherischen Glauben, darunter auch die gesamte Familie Oberbüchler. Am 24. November 1731 erscheinen Soldaten auf dem Oberbüchler-Hof und zwingen die Familie mit roher Gewalt mitzukommen. Die erwachsene Elisabeth und zwei ihrer Brüder werden nach Salzburg verfrachtet, um sie aus dem Land zu vertreiben. Die Ausstellung der Auswanderungspässe dauert jedoch fünf Wochen, so dass bereits Schnee gefallen ist, als sie sich in Richtung Bayern auf den Weg machen müssen. Über Rosenheim und Schongau kommen sie am 27. Dezember endlich nach Kaufbeuern, wo Katholiken und Protestanten konfliktfrei leben.

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