Читать книгу Erinnerungswürdig. Prägende Persönlichkeiten der Salzburger Geschichte онлайн

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Sie dürfte wie der Großteil der Salzburger Vertriebenen nach Ostpreußen gekommen sein. Vor allem in den Kreisen Gumbinnen, Pillkallen, Stallupönen und Darkehmen werden nämlich den Salzburger*innen landwirtschaftliche Flächen zur Verfügung gestellt. So werden im Jahr 1734 in diesen Regionen bereits mehr als 11 500 Salzburger*innen angesiedelt. Als Bergbäuerinnen und Bergbauern verstehen sie sich hervorragend auf die Pferde- und Viehzucht und mit ihrem Einzug in das flache ostpreußische Gebiet an der Ostsee bringen sie auch den Kartoffelanbau nach Norddeutschland, der in Salzburg schon länger bekannt ist.

Zwei Jahrhunderte später werden die Nachfahren der protestantischen Salzburger Aussiedler*innen genau in diesem Gebiet Ostpreußens an der Nordsee erneut zu Emigrant*innen. Denn in den Märztagen 1945 wird die Schlacht von Heiligenbeil (heute: Mamonowo) zu einer der letzten großen Kesselschlachten des Zweiten Weltkrieges. Im Rahmen der Schlacht um Ostpreußen wird die 4. Armee von den sowjetischen Truppen mit dem Rücken zum zugefrorenen Haff eingeschlossen. Diese deutsche Armee hatte es im Winter 1944/45 geschafft, die Zivilbevölkerung Ostpreußens zu einem großen Teil über das gefrorene Haff nach Westen zu schleusen. Doch nun sind sie von den deutschen Truppen abgeschnitten und von der russischen Armee eingekesselt. In einem zweimonatigen Kampf im März und April 1945 fallen 80 000 deutsche Soldaten oder werden verwundet, 50 000 kommen in russische Gefangenschaft.

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