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Die Behauptung einer durchgängigen, fast sklavischen Abhängigkeit des Aristoteles von Platon hält demnach vor einer unbefangenen und vorurteilslosen Prüfung nicht Stand. Ein Einfluss des Lehrers auf seinen Schüler in dem oben angedeuteten Sinne soll darum keineswegs in Abrede gestellt werden, aber soweit die uns vorliegenden Lehren der Poetik in Betracht kommen, hätte ihr Verfasser keinerlei Veranlassung gehabt, einem "Pereant qui ante nos nostra dixerunt" Ausdruck zu geben.

Während uns Platons Werke vollständig zum Vergleich vorliegen, sind die sonstigen Vorgänger des Aristoteles gänzlich verschollen und selbst Schriften wie die eines Demokrites "Über die Dichtung" und "Über Rhythmen und Harmonie" oder des Sophisten Hippias "Über Musik" und "Über Rhythmen und Harmonien", die auf ähnliche Erörterungen allenfalls schließen ließen, sind für uns nur leere Titel. Dass aber eine reiche fachmännische Literatur, die, wie gesagt hauptsächlich aus sophistischen Kreisen stammte, dem Aristoteles zur Verfügung stand, beweisen allein die Frösche des Aristophanes (405), die bereits eine staunenswerte, allgemeine Kenntnis über die Technik des Dramas von Seiten des athenischen Theaterpublikums zur notwendigen Voraussetzung haben.

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