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Granden

»Papa, er ist ein Kannibale.«

Im Juli des Jahres 1969 brach der »Fußballkrieg« zwischen Honduras und El Salvador aus, kurz darauf blickte die Menschheit gebannt zum Mond, wo ein Astronaut einen ersten Schritt auf neuem Geläuf unternahm. In Frankreich ging fast zeitgleich die 56. Tour de France zu Ende. Die Mannschaftswertung sicherte sich Faema, ein italienischer Kaffeemaschinenhersteller. Bester Fahrer dieses Teams war Eddy Merckx. Der Belgier gewann nicht nur erstmals die Frankreich-Rundfahrt, sondern auch die Berg-, Punkte- und Kombinationswertung. Ein einmaliger Coup. Merckx’ Profikollege Christian Raymond berichtete seiner zwölfjährigen Tochter später von diesem Phänomen: Da gebe es einen Fahrer, der einfach niemand anderen etwas gewinnen ließ. Dank der spontanen Antwort der Tochter war Eddy Merckx um einen Spitznamen reicher, den er sich Zeit seiner Karriere durch ungezählte Husarenritte wahrlich verdiente.

An diese Anekdote erinnerte die »New York Times« anlässlich eines Besuchs, den Eddy Merckx der Stadt im Jahr 2011 abstattete. Nicht erwähnt wurde, ob Merckx dabei auch das Etablissement »The Cannibal« in der East Street aufgesucht hat. Ein Feinkostgeschäft mit angeschlossenem Restaurant, in dem es vor allem zwei Dinge gibt: Fleisch und Bier. Auf der Website findet sich auch die Erklärung des für ein Lebensmittelgeschäft ungewöhnlichen Namens: »Oh, und der Name? Der stammt von dem Rundfahrtspezialisten Eddy Merckx, der in den 60ern und 70ern als ›Kannibale‹ bekannt war.«

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