Читать книгу Die hypnotisierte Gesellschaft. Wie unser Denken von Politik, Medien und Werbung gelenkt wird онлайн

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Die Kurse finden dann in schönen Hotels bei gepflegtem Essen statt und sind damit in den Augen anspruchsvoller Mediziner attraktiver als Veranstaltungen pharmaunabhängiger Anbieter.und diese verzerrte Wahrnehmung fließt wiederum in die Lehre ein.

Wie folgenreich der Einfluss von Pharmafirmen an Universitäten sein kann, illustriert auch folgender Fall, über den der Spiegel 2012 berichtete: »Der Anästhesist Joachim Boldt war mal eine ganz große Nummer in der deutschen Spitzenmedizin. Chefarzt am Klinikum Ludwigshafen, bei Kongressen und an der Uni Gießen als hervorragender Redner bekannt. Leider tischte er seinem Publikum oft Unfug auf, wahrscheinlich des Geldes wegen.

würde Boldt vor deutschen Medizinstudenten wohl noch immer propagieren, wie bedeutsam HES doch sei.

Ein Fall, der in Deutschland aufgedeckt wurde, weil er so offenkundig war – was erahnen lässt, wie hoch die Dunkelziffer solcher Machenschaften sein könnte.

In einer kanadischen Studie über die weitverbreitete Beeinflussung der Medizinfakultäten durch Pharmafirmen wurden mehrere Forschungsergebnisse zu diesem Thema dargelegt, darunter auch die von Dr. Navindra Persaud, Dozent an der Universität von Toronto. Sein Untersuchungsthema war der Schmerzmanagement-Kurs, der zwischen 2004 und 2010 an seiner Universität durchgeführt worden war und den er selbst als Medizinstudent belegt hatte.

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