Читать книгу Dichter und ihre Gesellen. "Eitelkeit macht dumm" онлайн

10 страница из 68

Jetzt bemerkte der Musikus plötzlich die beiden Freunde auf der Gasse und sah sie mit seinen klugen Augen durchdringend an, während der Wirt, mit der einen Hand seine wilden Gäste in den Keller zurückdrängend, mit der andern ruhig die ihm zugeworfene Schlafmütze wieder auf den Kopf stülpte. Walter war einen Augenblick in Verlegenheit, ob und wie er den ihm unbekannten Fremden anreden sollte, und äußerte endlich seine Verwunderung über diese heillose Fertigkeit auf der Geige. – »Kleinigkeit! Kleinigkeit!« erwiderte der Musikus, »nichts als Taranteln, womit ich die Leute in die Waden beiße und den St. Veits-Tanz erfinde.« Mit diesen Worten empfahl er sich, nahm die Geige unter den Arm und schlenderte, noch einigemal furchtsam nach dem Keller zurückblickend, rasch durch die Nacht über den Marktplatz fort.

Fortunat, der bisher kein Auge von ihm verwendet hatte, trat nun schnell auf den Wirt zu, um etwas Näheres über das wunderbare Männchen zu erfahren. »Ein Fremder«, sagte der Wirt, »ein Partikulier, wie er sich nennt, mit dem ich schon manchen Verdruß gehabt habe. Er kommt zuweilen in die Stadt, aber immer nur grade zu mir, und wenn ich reelle Gäste habe, die nach getaner Arbeit ihr Gläschen trinken und vernünftig diskurrieren wollen, setzt er sich zu ihnen, und eh' ich's mich versehe, hat er Händel unter ihnen angestiftet, und hat dann keine Courage, sie auszufechten. Wenn er recht vergnügt ist, zieht er gar seine verfluchte Geige hervor und spielt tolles Zeug auf. Hol der Teufel alle Phantasten!«

Правообладателям