Читать книгу NICHTS, wie es ist oder nicht ist. Eine Anthologie mit Leitfäden zu einer Quintessenz онлайн

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Von da an enthüllt uns ein NICHTS seine Gegenwart, und die Größe unseres Lebens hängt an so Wenigem! So findet man bei den Dichtern hier und da einen Vers, der inmitten der bescheidenen Ereignisse unserer gewöhnlichen Tage plötzlich etwas Ungeheures zu eröffnen scheint.

Stürzte der Tod uns ins NICHTS, so müsste uns ja die Geburt aus dem nähmlichen NICHTS ziehen. Warum sollte das Eine unmöglicher sein als das Andere? Je höher und umfassender das menschliche Denken wird, umso unbegreiflicher werden Tod und NICHTS. Jedenfalls aber – und darauf kommt es hier an - wenn Tod und NICHTS möglich wären, so wären sie, da sie gar keine Eigenschaften besitzen, auch nicht furchtbar.


Was ist im Grunde alle sogenannte „Weisheit“, „Tugend“, „Heroismus“, was sind alle „erhabenen Stunden“ und „großen Momente“ des Lebens, wenn nicht Momente, wo man mehr oder minder aus sich herausgegangen ist, wo man, wenn auch nur für eine Minute, auf der Schwelle eines ewigen Tores hat stehen bleiben können, wo man einsieht, dass der kleinste Ruf, der bleichste Gedanke und die schwächste Gebärde nicht ins NICHTS zurückfallen, oder besser, dass, wenn sie fallen, dieser Fall selbst so ungeheuer ist, dass er ausreicht, um unserem Leben einen erhabenen Charakter zu verleihen?

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