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1 Der LebensstilLebensstil hat keine ‚Tiefe‘, keine Authentizität, er ist arbiträrArbitrarität, arbiträr und „charakterlos“. Arbiträr, vom lateinischen arbitrari, glauben, meinen abgeleitet, verweist auf die Tatsache, dass unser LebensstilLebensstil einigermaßen willkürlich gesetzt ist und zum Teil auch so verstanden wird. Er resultiert nicht länger aus der Befolgung heiliger, von göttlichen Instanzen eingesetzter Regeln, Geboten, Verboten, Vorschriften. Charakterlos meint auch, dass dieser LebensstilLebensstil sich ändern kann und dass ihm gegenüber kein Treuegebot gilt. Ein 68er Linker, ein Punk oder eine Grün-Alternative muss seinen bzw. ihren LebensstilLebensstil nicht das ganze LebenLeben, Lebens-, -leben hindurch tragen, er/sie kann ihn ändern, ohne irgendwelche Sanktionen befürchten zu müssen und ohne dass ihm/ihr Schuldgefühle nahegelegt werden.

Die Pluralität der heutigen Lebensstile lässt sich als Auswirkung der Vorläufigkeit modernerModerne, modern, -moderne Existenz begreifen. Ihr offenkundiger Mangel, ihre Unverbindlichkeit und geringe soziale Bindekraft erzeugt, verschärft durch das Abgrenzungsbedürfnis der nachfolgenden Generationen, immer neue Lebensstile, die strukturellStruktur, strukturiert, strukturell verblüffend ähnlich sind.

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