Читать книгу Kulturtheorie. Einführung in Schlüsseltexte der Kulturwissenschaften онлайн

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In diesen Zuschreibungen der modernenModerne, modern, -moderne Kultur des GeldesGeld treten Phänomene zutage, die man seit den 1980er Jahren gern als postmodern bezeichnet: eine Form von Selbstzuschreibung, die kontingentKontingenz, kontingent, das heißt zufällig und nicht zwingend ist. Damit steht der moderne LebensstilLebensstil im krassen Gegensatz zur klassischen ‚Persönlichkeit‘ des 18. und 19. Jahrhunderts, deren zentrales Bestreben die Entdeckung und Entfaltung des wahren Selbst ist.

1 Der moderneModerne, modern, -moderne Stil des LebensLeben, Lebens-, -leben ist durch das Primat des Verstandes geprägt: Das BegehrenBegehren eines Menschen nach einem bestimmten Produkt mag subjektivSubjektivität, subjektiv, unvernünftig, ja sogar irrational sein, aber die Art und Weise, es in seinen Besitz zu bekommen, ist zweckrational. Das ist, wie SimmelSimmel, Georg ausführt, die Folge des „Mittelcharakters des GeldesGeld“. Das Geld ist ein MediumMedium, es tritt dazwischen. Aber das Dazwischentreten des Geldes hat weitreichende Folgen, für den Einzelnen wie für die Kultur. Das BegehrenBegehren wird aufgeschoben. Es entsteht eine lange Reihe von Mitteln und Zwecken. Das strategische Denken wird zur vorherrschenden Mentalität unseres kulturellen und gesellschaftlichenGesellschaft, gesellschaftlich LebensLeben, Lebens-, -leben. Das Geld wird zum Mittel der Gestaltung unseres Willens im KontextKontext der gesellschaftlichen Verhältnisse, die wiederum durch die Verbindung zwischen subjektivem Willen und absolutem Werkzeug geschaffen werden. Durch das Medium Geld tritt das Prozesshafte der Kultur vollends zutage.13

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