Читать книгу 8 erotische LeXuS-Geschichten онлайн
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Die Tür öffnete sich mit einem Mal und ein Mann um die Mitte Zwanzig mit langem, wunderschönem blonden Haar lächelte mir zu. Bevor er überhaupt etwas sagen konnte, hatte ich verstanden. Ich hatte erreicht, wovon Tausende von uns kaum zu träumen gewagt hatten.
„Sie sind weit weg von Belgrame. Ich habe Sie rechtzeitig gefunden. Ich habe nicht gesehen, wer Sie von der Brücke gestoßen hat, aber ich kann mir vorstellen, dass es nicht aus Jux und Tollerei war und man Sie zum Sterben zurückgelassen hat. Die Wächter der Gerechtigkeit hätten Sie finden und das schmutzige Geschäft beenden können. Aus welchem Distrikt kommen Sie?“
Sein Name war Marty. Nur Marty. Und er durchstreifte die Stadt Belgrame auf der Suche nach streunenden Hunden, sozusagen, Hunden wie mir, die man hinausgeworfen hatte und deren Leben nun am seidenen Faden hing. Er rebellierte ohne sich wirklich bewusst zu sein, was er da tat. Warum war er überhaupt in Rebellion? Wer war er für Belgrame? Wo waren wir hier?
Fünfundzwanzig Jahre später erinnere ich mich noch sehr genau an die anschließende Diskussion. Marty hatte am Ende von Distrikt X eine Unterführung entdeckt, ganz offensichtlich ohne zu wissen, dass es möglich war, Belgrame zu verlassen. Genauer gesagt, es als freier Mensch zu verlassen. Zuvor Distrikt III, dem Verbraucherdistrikt zugeordnet, war Marty aufgrund eines Verwaltungsfehlers auf einen Wachposten bei den Unglücklichen degradiert worden. Seine sexuelle Aktivität war reduziert worden und sein Frust hinderte ihn daran, Gelassenheit zu erlangen. Er sehnte sich nach Freiheit, er war nicht für dieses Leben geschaffen. Er hatte seine Freiheit letztendlich bei denen gelassen, die verurteilt worden waren. Sie waren zahllos. Am Anfang lernte er Jeanne kennen, eine schöne junge Frau aus Distrikt II, die nicht zu den Partnern gehörte. In einer warmen und stillen Nacht hatte Marty Jeanne am Ende seiner Schicht getroffen und Distrikt X in Richtung Distrikt II verlassen. Gemeinsam waren sie in derselben Nacht auf eigene Gefahr geflohen. Sie hatten keinerlei Proviant bei sich und wussten absolut nicht, wohin sie gehen sollten. Wären sie in eine andere Stadt zogen, egal wie weit entfernt sie auch war, könnten sie denunziert werden. Sie wären also bei ihrer Rückkehr nach Belgrame hingerichtet worden. So mussten sie lernen, sich zu verstecken und von niemandem abhängig zu sein. Das Haus am Meer, in dem ich damals aufgewacht war, war das Haus, das sie gefunden hatten, eingestürzt und verlassen. Ein Geschenk des Himmels!