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Am Vortag noch hatte ich ihm versichert, dass ich niemals entlassen würde. Warum? Weil niemand den Distrikt X verlässt. Früher an diesem Tag hatte ich erfahren, dass ein Treffen mit einem Anwalt des Distrikt O, einem hochrangigen Funktionär, anstand. Der Gedanke, die Freiheit wiederzuerlangen, ist in einem totalitären Staat eine Illusion. Dennoch zählte ich auf dieses Treffen, das vielleicht ehrlicher und fairer als der Prozess sein würde, der mir gemacht wurde. Diesen hatte ich schon vor Beginn verloren. Drei Anklagepunkte und einer davon inoffiziell. Tibalt hatte besorgt ausgesehen, hatte mich aber beruhigt, indem er mir gesagt hatte, es sei nicht wegen mir. Was mich wiederum noch besorgter gemacht hatte. Mittlerweile bin ich mir sicher, dass er eine Vorahnung gehabt hatte, dass er etwas gewusst hatte. Er hatte mich nicht eingeweiht.

Und dennoch, heute ist es mit lieber für den Rest meines Lebens hinter Gittern zu sein, als noch einmal den Blick des Mannes zu treffen, wegen dem ich hier bin. Ich bleibe lieber im Distrikt X eingesperrt, ohne Rechte – nicht ohne Privilegien, da es diese in Belgrame gar nicht gab – als diese Konfrontation zu riskieren. Meine Albträume dünnten aus. Mein Schlaf ist über die letzten Monate hinweg wieder erholsam geworden. Nicht zu vergleichen mit früher, aber dennoch ein Fortschritt. Auch wenn ich nichts vergesse, ich es nie vergessen würde, erholt sich mein Körper Stück für Stück. Und das dank Tibalt. Ich schulde ihm vieles. Wie kann ich nur lernen mit seiner Abwesenheit zu leben?


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