Читать книгу Kurswechsel bei 5.0. Porträts einer Frauengeneration, die sich neu erfindet онлайн

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EINMAL POLITIK UND ZURÜCK

»Die größten Veränderungen in meinem Leben, seitdem wir uns für das Buch damals getroffen haben?«, denkt sie auf die entsprechende Frage kurz nach, »naja, zwei Veränderungen. Oder drei, nein eigentlich vier große Veränderungen waren das. Die erste große Veränderung war, dass ich die Firma meiner Eltern, also das Gallup-Institut und Karmasin Motivforschung zu 85 Prozent übernommen habe. Das war 2010 oder 2011, so um den Dreh herum. Das war schon ein Riesenschritt. Dann kam schon bald die nächste Veränderung, obwohl ich das nicht geplant hatte, nämlich Ende 2013 der Anruf, ob ich Familienministerin werden will.« Sie wollte und war eine Regierung lang parteilose Familien- und Jugendministerin im Team der ÖVP in der großen Koalition unter SPÖ-Bundeskanzler Werner Faymann. ÖVP-Chef und Vizekanzler war zunächst Michael Spindelegger, ab 2014 Reinhold Mitterlehner – eine politisch turbulente Zeit in der Volkspartei. Um nicht gegen das Unvereinbarkeitsgesetz zu verstoßen, gab sie ihre Anteile an der Firma an ihren Mann ab. »Es war nie ausgesprochen, aber für mich war von Anfang an klar – ich will nur eine Zeit lang in der Politik bleiben«, schildert Karmasin ihre damaligen Gefühle. 2017 beendete sie ihre Tätigkeit als Ministerin und ihren Ausflug in die Politik. Veränderung Nummer zwei, gefolgt von Veränderung Nummer drei: die Gründung ihrer neuen Firma Karmasin Research & Identity, »je nach Projekt mit fünf bis zehn MitarbeiterInnen. Also jetzt habe ich das ganze Spektrum, ich war bei einem internationalen Konzern im Ausland, war lange Jahre im großen Familienunternehmen, war in der Politik, jetzt die wesentlich kleinere Firma. Und jetzt weiß ich, das ist der Zuschnitt, der mir am besten gefällt.« Fehlt noch eine Veränderung nach Karmasins Aufzählung. »Die vierte Entscheidung war, nach Klosterneuburg zu ziehen und ein Haus zu bauen«, meint sie und erzählt, wie glücklich sie darüber sei und dass sie kaum mehr auf Urlaub fahre, weil sie mit ihrem Haus und Garten jetzt alles habe, was sie brauche.

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