Читать книгу Die Pegasus-Schwestern. Das Rätsel des Schimmels von Amrum онлайн

3 страница из 45

»Bella!«

Die Zwölfjährige zuckte zusammen. Augenblicklich erstarb ihr verträumtes Lächeln. Sie saß wieder im Klassenzimmer. »Äh, ja?«

»Was habe ich gerade gesagt?«, fragte ihr Deutschlehrer.

»Pferd?«

Milan, der direkt am Tisch neben ihr saß, prustete los. Auch die anderen Schüler stimmten in den Lachanfall ein. Der Lehrer lief rot an. »Du glaubst also, ich erzähle hier etwas vom Pferd?«

Bella grinste verlegen wegen der unbeabsichtigt erhaltenen Aufmerksamkeit, aber ihren Deutschlehrer wollte sie eigentlich nicht verärgern. Ein kurzer Blick auf ihre Armbanduhr: noch zwei Minuten bis Zwölf. Konnte der Schulgong nicht ein paar Sekunden früher kommen? »Entschuldigung, nein, ich hatte gemeint -«

Die Sonne brannte auf die Gebäude des Paul-Zeiss-Gymnasiums in Jena und erwärmte die Luft auf über dreißig Grad. Noch war kein einziges Kind auf dem Schulhof. Frau Mertens, Klassenlehrerin der Klasse 5b, schrieb die Formel an das Digiboard und atmete tief durch. Die Aufmerksamkeit der Kinder war inzwischen auf dem Nullpunkt. Früher hätte es längst Hitzefrei gegeben, aber heute gehörten diese hohen Temperaturen schon zum Alltag. Frau Mertens drehte sich wieder zur Klasse. »Wir haben also ausgerechnet, dass ein Maurer, der in einer Stunde fünf Quadratmeter mauert, in drei Stunden fünfzehn Quadratmeter schafft. Wenn aber zwei Maurer zusammen fünfzehn Quadratmeter mauern, brauchen die dann sechs Stunden?« Lustlos kauerten die Schüler auf ihren Stühlen, als hätten sie Bauchschmerzen. Die Noten standen sowieso schon fest. In anderthalb Wochen begannen die Sommerferien. Kein Finger ging hoch. Kein Finger? Doch, einer, immer derselbe! Zeitweise schien Frau Mertens mit ihrer besten Matheschülerin den Unterricht allein zu machen. »Ja, Nora?«

Правообладателям