Читать книгу Schützenhilfe. Kriminalroman онлайн
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Als die Tür zu war, sagte Rosi: «Vom Vertrag. Sie hat ihn mir gezeigt.»
«Schätze, sie ist nicht gut weggekommen in dem Vertrag.»
Rosi schnipste die Zigarettenasche in den Aschenbecher und sagte: «Das war null gerecht.»
Ich sagte: «Wir hätten ihr zu einem Anwalt verhelfen sollen. Einen Gegenspieler, der hätte sie vertreten, eine Vaterschaftsklage aufgesetzt und eine satte Forderung gestellt. Er hätte den Franz, den Vater des Kindes, zu einer langjährigen Unterstützung verklagt. Vermutlich hätten die Anwälte gefeilscht, es hätte vielleicht sogar eine längere Gerichtsverhandlung gegeben. Aber so? Kein Mensch tritt eine Auseinandersetzung dieser Art allein an. Ohne Unterstützung, ohne Gegenposition.»
«Ach ja?», sagte sie, «Gerechtigkeit muss also in jedem Fall erkämpft werden?»
«Du verwechselst Gerechtigkeit mit Recht. Gerechtigkeit ist eine Tugend, sie wird den Menschen anerzogen, basiert auf Gefühlen und hat keinen Anspruch auf irgendetwas. Dürrenmatt hat einmal gesagt: Die Gerechtigkeit wohnt in einer Etage, zu der die Justiz keinen Zugang hat. In der Natur, übrigens, existiert keine Gerechtigkeit.»