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Meine intensive Beschäftigung mit den Manipulationen der Gedächtnisfunktionen durch das, was wir Bewusstsein nennen, trug mir in der Folge zahlreiche, von Kollegen in Kantonsspitälern überwiesene Amnesiefälle zu. Die im Laufe der Jahre entwickelte Spezialisierung fand ihren Niederschlag auch in meinen stark beachteten Fachartikeln zum Thema. Die Klinik Rychen­egg gilt nicht zuletzt dank meines Renommees in Fachkreisen, ich darf dies in aller Bescheidenheit anmerken, landesweit als erste Adresse für komplexe Fälle jeglicher Art von funktionellen Gedächtnisstörungen. Zum großen Bedauern der Klinikleitung leider kein lukrativer Geschäftszweig.

Rychenegg erlebte in den vergangenen Jahren eine starke Expansion. Das Klinikmanagement hatte, gemäss Eigeneinschätzung, dank weitsichtiger Marketingstrategie auf dem boomenden Markt psychosomatischer Er­krankungen und Stresssyndrome, man denke an Burn-out, rechtzeitig in ein Image von Exzellenz ­investiert. Oder um es mit den Worten der in unserer Institution ein- und ausgehenden Consultants auszu­drü­cken: Als Privatklinik ohne öffentlichen Leis­tungs­auftrag fokussieren wir ärztliche Dienstleistungen auf psy­chische Störungen mit hoher Renditeerwartung. Die Behandlung meiner unrentablen, aber medizinisch interessanten Amnesiefälle rechtfertige ich gegenüber dem Direktor durch Querfinanzierung mit einträglicheren Therapien. Und auch diese gut zahlende Klinikgäste sind schließlich Patienten, so jedenfalls bringe ich meine idealistische Bedenken jeweils erfolgreich zum Schweigen.

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