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Rasant und packend erzählt Isolde Schaad von den modernen Gangarten in der grossen Kleinstadt und würzt sie mit Betrachtungen aus der Fussgängerpassage.


Foto Ayşe Yavaş

Isolde Schaad, geboren 1944 in Schaffhausen, lebt als freie Schriftstellerin und Publizistin in Zürich. Zahlreiche Studien­aufenthalte in Ostafrika, ­Nahost, Indien. Gastautorin einer amerikanischen Uni­ver­sität. Ihr Werk wurde mehrfach ausge­zeichnet. Im Limmat Verlag sind neun Bücher von ihr erschienen, zuletzt die Romane «Keiner wars» und «Robinson und Julia», der Essayband «Vom Einen. Literatur und Geschlecht. Elf Porträts aus der Gefahrenzone» sowie der Erzählband «Am Äquator. Die Ausweitung der Gürtel­linie in unerforschte Gebiete».

Isolde Schaad

Giacometti hinkt

Fünf Wegstrecken, drei Zwischenhalte

Erzählungen

Limmat Verlag

Zürich

Wohin gehen wir?

Nicht immer nach Hause.

Frei nach Novalis

Losgeworden. Los geworden

Da stehen sie, Wiedergänger eines Jahrhunderts, dessen Hauptwort Vernichtung war. Was tun sie hier? Militärschuhe vor dem Küchenblock aus Chromstahl, auf Jadeschiefer, dem coolen Bodenbelag in der neulich erwor­benen Eigentumswohnung, die sie mit Uwe teilt, eine Faust aufs Auge ist das. Der Aktivdienst, aus dem solche Schuhe stammen, hat auf Jadeschiefer nichts zu suchen, nobler Schiefer verträgt keinen Schandfleck. Sie hat Uwe den heiklen Bodenbelag abringen müssen, das ist harte Arbeit gewesen.

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