Читать книгу Müde Mütter - fitte Väter. Warum Frauen immer mehr arbeiten und es trotzdem nirgendwohin bringen онлайн

2 страница из 5

Der Freund blickte mich erstaunt an. Er meinte, dass doch heute die Männer zu Hause mit anpacken würden, gerne einmal auch den Kochlöffel schwängen. Und weil sie die besseren Väter sein möchten, als es ihre waren, würden sie sich auch lieber mit ihren Kindern abgeben. Er nannte mir Beispiele aus seinem Bekanntenkreis und zählte auf, wie problemlos diese Paare Beruf und Familie nebenein­ander auf die Reihe kriegten. Auch meinte er, gäbe es doch moderne Arbeitgeber, die etwa Kader-Teilzeitstellen auch männlichen Angestellten ermöglichten.

Ich weiss nicht, ob mein Freund recht hat, ob es wirklich so problemlos ist, wie er schilderte. Meine eigenen Erfahrungen, Job und Familie unter einen Hut zu bringen, brachten mich an den Rand meiner Belastbarkeit. Möglicherweise liegt das ja nur an mir. Kann gut sein. Es gibt Leute, die sagen, ich hätte den falschen Mann geheiratet, weil er an­geblich zu viel arbeite. Ich hingegen zweifle, ob das alles so einfach ist und es mit einem anderen Mann besser wäre. Und doch staune ich, wenn ich mein Umfeld betrachte, wie Frauen – es sind praktisch nur Frauen – heute ihren Beruf an den Kindern vorbeijonglieren, während ihre Männer Vollzeit arbeiten. Sie sind enorm beschäftigt, haben kaum Zeit, aber klagen höre ich sie kaum. Manchmal sagt eine, sie sei ein bisschen erschöpft, aber das sei nicht weiter schlimm.

Правообладателям