Читать книгу Die neuen alten Frauen. Das Alter gestalten - Erfahrungen teilen - Sichtbar werden онлайн

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Alte arme Frauen ohne Familienverband hatten kaum solche Perspektiven. Gerade Verdingkinder, die ihren Familienanschluss verloren hatten, blieben in der Regel als Mägde und Knechte in Bauernbetrieben oder arbeiteten als Dienstmädchen in bürgerlichen Haushalten. Sie wurden in der Regel weggeschickt, sobald sie gebrechlich wurden. Dass sie am Dienstort bleiben konnten bis zum Tod, war seltene Ausnahme. Sie hatten grossmehrheitlich schon immer an der Armutsgrenze in wechselnden Arbeitsgemeinschaften gelebt, waren körperlich verbraucht und konnten sich nicht selbst durchbringen. Ihre Endstation als Pflegebedürftige war das Verdingtwerden durch die Gemeinde, oder, falls vorhanden, das Armenhaus.

In den Städten erhielten alte alleinstehende Frauen unter Umständen eine gewisse materielle Unterstützung von gemeinnützigen Frauenvereinen oder Kirchgemeinden; so war für sie eine kärgliche Existenz in Mansarden oder Hinterzimmern möglich. Viele dieser Frauen galten als Einzelgängerinnen am Rande der Gesellschaft. Als «schrullige Alte» mit einem «bösen Blick» wurden sie von ihrer Nachbarschaft häufig ausgegrenzt.

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