Читать книгу Die neuen alten Frauen. Das Alter gestalten - Erfahrungen teilen - Sichtbar werden онлайн

2 страница из 19

Die heute sechzig- bis neunzigjährigen Frauen waren in den frauenbewegten Siebzigerjahren jung. Keine Frauengeneration zuvor hat in ihrem Leben eine so intensive emanzipatorische Wegstrecke und so einschneidende Veränderungen der Frauenrolle miterlebt.

Heute wird das Alter länger. Es wird weiblicher, weil Frauen älter werden als Männer. Und die alleinlebenden Frauen werden mehr: Von der gesamten Bevölkerungsgruppe der 65- bis 74-Jährigen leben in der Schweiz 15 Prozent der Männer und 45 Prozent der Frauen allein; ab achtzig leben schon zwei von drei Frauen allein. Es sind die Frauen, die die «Kultur des langen Lebens» (Pro Senectute) prägen. Und sie sind daran, neue, zukunftsgerichtete Drehbücher für ein gutes Alter zu entwerfen und mit Leben zu füllen.

Wie aber zeigen sich Beitrag und Bedeutung dieser älteren Frauen in der heutigen Gesellschaft? Wir haben in einem Frauennetzwerk über diese Frage in verschiedenen Gruppen nachgedacht, nachgefragt und geforscht. Ja natürlich, wir kümmern uns um unsere Enkel, um pflegebedürftige Partner oder alte ­Eltern. Wir engagieren uns in sozialen Projekten, Nachbarschaftsnetzen, Parteien und Non-Profit-Organisationen. Kaum aufsehenerregend. Aber alte Frauen sind auch Pionierinnen im Initiieren und Erproben von zukunftsweisenden Wohn- und Gemeinschaftsformen, sie schaffen neue Netzwerke und Beziehungsmuster.

Правообладателям