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Joli Schubiger-Cedraschi
Haus der Nonna
Aus einer Kindheit im Tessin
Limmat Verlag
Zürich
Dieser Bericht über meine Kindheitsjahre in einem Tessiner Dorf (1939 bis 1941) ist in langen Gesprächen entstanden. Ich habe erzählt; Jürg Schubiger hat gefragt und aufgeschrieben. Es ging uns dabei um das einfache Präsentieren von Bildern und Lebensformen, ohne Erfindung und ohne willkürliche Veränderung. Sogar die Namen haben wir beibehalten. Dass der Bericht dennoch nicht das beschreibt, was «wirklich war», sondern eher das, was aus meiner Vergangenheit für mich wirklich und wichtig ist, scheint mir selbstverständlich.
Wo meine Erinnerungen oder meine Kenntnisse nicht ausreichten, habe ich bei meinem Vater und bei Onkeln und Tanten nachgefragt. Die ergänzenden Hinweise, die ich erhielt, waren oft widersprüchlich, und Bericht, Gerücht und Dorfgeschichte liessen sich meist nicht mehr unterscheiden.
Joli Schubiger-Cedraschi
Reise in unser Dorf
Ich war etwa vier Jahre alt, als ich zum ersten Mal und für längere Zeit zu meiner Grossmutter ins Tessin fuhr. Ich ging zur Nonna. Was sie lebte und vertrat, wirkte so unmittelbar und stark auf mich, dass es mir nie eingefallen wäre zu sagen, «ich gehe zum Nonno» oder «zu den Verwandten im Tessin».