Читать книгу Die Steuersünder. Kriminalroman онлайн

69 страница из 95

Vor der Abfahrt am Morgen hatte er ihre Flüge gebucht, am Freitag nach London und für den Sonntagabend – First Class – weiter über Sydney nach Wellington. Anschließend telefonierte er mit seinen Opfern und bestellte sie nach London ins Old Hampshire Hotel. Ein wichtiger neuer Umstand erfordere ein weiteres persönliches Gespräch, erklärte er. Und, nein, aus Diskretionsgründen komme Basel als Ort für das Treffen nicht in Frage. Eine Weigerung würde sich äußerst nachteilig auswirken. Sein Vorgesetzter sei bei einer Routinekontrolle auf ihre Dossiers gestoßen und habe detaillierten Aufschluss verlangt. Weitere Einzelheiten seien nicht am Telefon zu besprechen. Bei Dr. Huber fügte er bei, er werde sich in London zu seinem Wunsch äußern.

Alle drei reagierten verärgert, aber alle drei willigten ein, am Samstag zur Besprechung zu erscheinen.

Im Treuhandbüro Dr. Wanger wurde Herbert Matter von einem Mitarbeiter namens Josef Ritter empfangen. Es gefiel ihm, dass man ihn überaus freundlich in ein Sitzungszimmer bat und ihm gleich eine Tasse Kaffee offerierte. Der junge Mann hatte Manieren und wusste, was sich gehörte. Er trug einen dunkelblauen Anzug; eine Hornbrille verlieh seinem Gesicht einen ernsten, nachdenklichen Ausdruck. Als Matter sich nach Einzelheiten zur Gründung einer Stiftung erkundigte, öffnete Ritter eine Broschüre und schob sie über den Tisch. Während der nächsten Viertelstunde erfuhr Matter alles Notwendige. Diskretion sei gewährleistet; Stiftungen würden nicht in ein öffentliches Register eingetragen, sondern die Akten lediglich bei einer Amtsstelle hinterlegt. Die Kosten erwiesen sich als bescheiden. Als Stiftungszweck sollte «Förderung der Alpakazucht und Ausrichtung von Beiträgen an die Lebenshaltungskosten bestimmter Personen» festgeschrieben werden. Die «bestimmten Personen» waren in einem Reglement zu bezeichnen; sie konnten jederzeit wieder gestrichen und durch andere ersetzt werden.

Правообладателям