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Die vierzehn Angeklagten blieben bei Prozessbeginn bester Laune, war doch das scharenweise er­­schienene Publikum auf der Tribüne vorbehaltlos auf ihrer Seite. Die Verteidigung führte ehrenvolle Motive an, verwies auf die Menschenrechte, insbesondere auf das Recht, sich zu versammeln, ohne von einer außerhalb ihres Einsatzgebietes agierenden Polizei, einer eigentlichen Besatzungsmacht, auseinandergetrieben zu werden.

Der Stadtpräsident von Moutier sagte im Zeugenstand aus, er habe die Grenadiere aus Bern ihre Gra­naten horizontal in die Reihen der Separatisten schießen sehen. «Sie warfen wahllos Leute auf den Boden, droschen mit ihren Knüppeln auf sie ein, sprühten Trä­­nengas in die überfüllten Polizeitransporter, schlugen die Frauen, aber duldeten Straßensperren und Ge­­walt­aktionen der Berntreuen, ohne einzugreifen.»

Der Redeversuch des Staatsanwalts wurde auf der Tribüne mit Gelächter und ironischem Applaus quittiert. Die Dreistigkeit der Béliers verschlug den Journalisten die Sprache. Sie standen vor dem höchsten Schweizer Gericht, angeklagt terroristischer Handlun­gen und der Verschwörung gegen den Staat, und lachten nur darüber. Landesweit dämmerte es nun, dass es ihnen bitterernst war.

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