Читать книгу "Wenn Du absolut nach Amerika willst, so gehe in Gottesnamen!". Erinnerungen an den California Trail, John A. Sutter und den Goldrausch 1846-1849 онлайн

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Im Januar 1845 verpflichtete er sich für zwei Monate bei einem Farmer namens Gale, in der Hoffnung, bei einer amerikanischen Familie besser Englisch zu lernen. Seneca Gale offerierte ihm zwar nur zwei Dollar Lohn pro Monat, wollte ihm aber nach dem Abendessen regelmässig Englischunterricht erteilen. Gale hatte früher als Lehrer gearbeitet und war nach Lienhards Worten ein aufgeklärter und belesener Mann. Anfänglich unterrichtete Gale ihn selbst, dann übernahm mehr und mehr seine 23-jährige Tochter Mariet126 diese Aufgabe. Sowohl Mariet als ihr Vater versicherten Lienhard, dass er es, wenn er ein ganzes Jahr bei ihnen bliebe, in der englischen Sprache mit jedem Einwanderer in Neu-Schweizerland würde aufnehmen können.

Trotz strenger Arbeit auf der Farm fühlte sich Heinrich Lienhard bei den Gales so zufrieden, dass es ihn nicht einmal mehr am Sonntag zu seinen Freunden nach Highland zog. Oft erhielt die Familie Besuch von anderen jungen Männern, und es blieb ihm nicht verborgen, wem diese Aufmerksamkeit galt. Er sah es deshalb mit Genugtuung, dass Mariet keinen der Besucher besonders zuvorkommend behandelte: «Sie sagte mir dann auch selbst, was ich wahrgenommen zu haben glaubte, und wenn sie mich dann wegen meiner schöner Feuer lobte und [mir] zudem kleine Gefälligkeiten erwies, empfand ich immer mehr Zuneigung zu ihr, und diese Zuneigung ward, wie mir schien, erwiedert. Aber ich war damahls noch ein armer Kerl, und der Gedancke, mich mit einem Mädchen näher einzulassen, befor ich vollständig im Stande sein würde, eine Frau selbst zu erhalten, hielt mich von jeder zu grossen Zutraulichkeit ab, und ich blieb daher immer ein wenig Zurückhaltend.»127

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