Читать книгу "Wenn Du absolut nach Amerika willst, so gehe in Gottesnamen!". Erinnerungen an den California Trail, John A. Sutter und den Goldrausch 1846-1849 онлайн
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Anfang März 1845 fuhr Lienhard nach St. Louis und bestieg ein Dampfschiff nach Galena. Während dieser Fahrt flussaufwärts erblickte er zu seiner Rechten zum ersten Mal die Stadt Nauvoo, wo er sich gut zehn Jahre später, nur wenige Meter vom Ufer entfernt, niederlassen und den Rest seines Lebens verbringen würde. Nauvoo war 1845 der grösste Ort in Illinois und hauptsächlich von Mormonen bewohnt. Ihr neuer Tempel stand kurz vor der Vollendung, und das prächtige Bauwerk erhob sich majestätisch über die Stadt und den Fluss.130
Das obere Mississippital, wo Lienhard 1845 unterwegs war.
In Galena angekommen, fand er zusammen mit Wenger und einem anderen Schweizer, dem Bündner Christian Theus, Arbeit bei zwei Grubenbesitzern, die gemeinsam ein Stück Land gepachtet hatten. Der eine war ein Engländer, der andere ein Schweizer namens Bühler, und ihre Gruben befanden sich einige Meilen ausserhalb der Stadt. Lienhard und Theus arbeiteten mit dem Engländer in einem Schacht, der bereits über zwanzig Meter tief war und in dem ein zweiter Querstollen vorgetrieben wurde. Als Arbeitsgeräte standen eine Winde, Bottich, Hammer, Bohrer und Sprengmaterial zur Verfügung. Während einer der beiden Gehilfen beim Grubeneingang die Winde betätigte, musste der andere unter Tag dem Engländer zur Hand gehen. Lienhard schauderte es, als er in das dunkle Loch hinunterblickte, und er war erleichtert, dass man ihm die Arbeit an der Winde zuwies: «Obwohl das Aufwinden der Unten gesprengten Felsensplitter [und] der arbeitenden Männer aus der 60 Fuss tiefen Grube einige Kraftanwendung verlangte, so hätte ich doch nicht mit dem Teuss tauschen mögen, welcher dem Engländer in der Grube zu helfen hatte.»131